https://www.boell.de/de/2020/02/05/wege-aus-der-plastikkrise

Die Plastikflut stoppen! Erstmalig in Deutschland haben sich große zivilgesellschaftliche Akteur*innen zu einem Bündnis zur Lösung der Plastikkrise zusammengeschlossen und 15 Forderungen an die Bundesregierung formuliert.

In der gemeinsamen Pressemitteilung hieß es:

Erstmalig hat heute ein weitreichendes Bündnis zentraler zivilgesellschaftlicher Akteur*innen in 15 gemeinsamen Forderungen ein entschiedenes Vorgehen von der Bundesregierung zur Lösung der Plastikkrise verlangt. Über strikte Regulierung und Verbote müssten Kunststoffproduktion und -verbrauch drastisch reduziert werden. Einweg- und Verpackungsprodukte sollten entlang der gesamten Lieferketten in einem verbindlichen Zeitrahmen durch Mehrwegsysteme ersetzt und Mikroplastikanwendungen verboten werden. Grundsätzlich müsse der Einsatz primärer Rohstoffe, ob fossil oder nachwachsend, rigoros reduziert werden. Dazu gehöre der entschiedene Einstieg in eine auf Vermeidung ausgerichtete Kreislaufwirtschaft über klare und verbindliche gesetzliche Vorgaben zu Langlebigkeit, Wiederverwendung, Reparaturfähigkeit und die Recyclingfähigkeit für alle Produktkategorien. Nur so ließen sich die ökologischen, gesundheitlichen und Klima-Belastungen durch die Plastikflut an Land, im Meer und in der Luft in notwendigem Umfang verringern. 

Insbesondere müsse mit strikten Verboten für Abfallentsorgung auf See und von schädlichem Fischereizubehör der Kunststoffeintrag in die Meere begrenzt werden. Ebenso konsequent müssten Schadstoffe, die für Mensch, Klima und Umwelt gefährlich sein können, als Zusatzstoffe bei der Herstellung von Kunststoff-Grundstoffen und -Produkten verboten werden.